Die Subprime Krise ist in aller Munde. Die Kurse an den Weltbörsen gerieten kräftig ins Rutschen, einige Großbanken ins Taumeln und die Wirtschaftswelt zitterte vor den Auswirkungen.
Doch was ist das eigentlich passiert? Sind Immobilien doch nicht so sicher wie gedacht und was ist die Subprime Krise überhaupt?
Was heißt Subprime?
Fangen wir beim Thema “Subprime” an. Subprime Kredite (unter “prime”, engl. “erstklassig”) sind Kredite minderer Qualität. Die Kreditnehmer sind nicht besonders kreditwürdig und einkommensstark. Banken vergeben solche Kredite natürlich nur sehr ungern. Es sei denn, es sind entsprechende Sicherheit vorhanden – wie etwa Häuser oder Grundstücke. Und auf genau diese trügerische Sicherheit haben sich US-Banken verlassen und Hausbesitzern massenweise Kredite gewährt. Die ständig steigenden Immobilienpreise in den USA haben die Banken offenbar verleitet, solche Kredite recht großzügig zu vergeben. Immerhin waren die Kredite durch den steigenden Wert der Sicherheiten (Häuser) bestens abgesichert. Glaubte man.
Kredite mit vermeintlich hoher Sicherheit
Das wurde den Geldhäusern dann zum Verhängnis, als viele Hauseigentümer – bedingt durch steigende Zinsen – ihre Raten nicht mehr zahlen konnten. Durch das entstehende Überangebot am Immobilienmarkt (Zwangsversteigerungen etc.) brachen die Hauspreise massiv ein. Die so sicher geglaubte Kreditgrundlage war plötzlich deutlich weniger wert.
Abschreibungen in Milliardenhöhe
Das zwang die Banken, ihr Kredite neu zu bewerten und Abschreibungen in Milliardenhöhe vorzunehmen. Das ließ dann die eine oder andere Bilanz nicht mehr ganz so gut aussehen. Und ohne massive Rettungsaktionen wären sicher einige Banken in die Pleite geschlittert.
Starke Verknüpfungen zwischen den Banken
Zwischen den Banken gibt es starke Verknüpfungen. Kredite werden verbrieft, gebündelt, verkauft oder rückversichert. Es ist bei massiven Markteinbrüchen kaum kalkulierbar, welche Auswirkungen sie auf das gesamte Bankensystem haben. So sind auch einige deutsche Kredithäuser durch die US Immobilienkrise stark gefährdet worden.
Gier frisst Hirn
Nach dem alten Börsenmotto „Gier frisst Hirn“ hatten sich einige Banken offenbar so starkt, im – in Bezug auf den Zinssatz – eigentlich attraktiven Subprime Markt engagiert, dass die Subprime Krise ihre Existenz gefährdet. Die damit verbundenen Unsicherheiten schlagen sich nun auf die Börse durch. Zum Einen wäre es fatal, wenn eine Großbank ins Straucheln gerät (daran hängen viele Unternehmenskredite und auch Rücksicherungen anderer Banken und Versicherungen) und zum anderen sorgt die nun wieder restriktivere Kreditpolitik dafür, dass Unternehmen schlechter an Geld kommen. Und das ist Gift für die Wirtschaft.
Das war der Kurzabriss der Ereignisse. Die Zusammenhänge sind im Detail natürlich weitaus komplexer. Aber um im Büro mitreden zu können, dürfte das reichen.
Kommentar: Wird bei Euch über die Subprime Krise gesprochen? Redet Ihr mit? Habt Ihr Eure Aktien abgestossen oder haltet Ihr die Auswirkungen für kurzfristig?